Wem gehört Taz – Geschichte und Eigentümerstruktur

Wem gehört Taz

Stellen Sie sich vor: Eine Tageszeitung, die seit 32 Jahren ihren Lesern gehört. Das ist die taz, eine unabhängige Tageszeitung, die 1979 gegründet wurde und seit 1992 als Genossenschaft geführt wird. Im Oktober 2023 zählte die taz Verlagsgenossenschaft eG beeindruckende 22.868 Mitglieder. Diese Form der Eigentümerschaft steht im krassen Gegensatz zu vielen anderen deutschen Medienunternehmen.

Die taz Zeitung hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach der Wiedervereinigung geriet sie in eine Krise, die zur Gründung der Genossenschaft führte. Diese innovative Struktur sichert nicht nur die finanzielle Stabilität, sondern auch die redaktionelle Unabhängigkeit der linken Tageszeitung. Im Vergleich dazu kämpfen andere Zeitungen wie die Junge Welt mit sinkenden Auflagen und Eigentümerwechseln.

Die alternative Tageszeitung taz hebt sich deutlich von Konkurrenten wie dem Spiegel oder der FAZ ab. Während der Spiegel lange unter einer patriarchalischen Struktur litt und die FAZ für ihre politisch konservative Ausrichtung bekannt ist, setzt die taz auf Mitbestimmung und progressive Berichterstattung. Diese Ausrichtung spiegelt sich auch in der Finanzierung wider: Statt auf Preiserhöhungen zu setzen, baut die taz auf das Kapital ihrer Genossen.

Inhalt des Artikels

Wichtigste Erkenntnisse

  • Die taz wird seit 1992 als Genossenschaft geführt
  • 22.868 Mitglieder bilden die Eigentümerstruktur
  • Genossenschaftsmodell sichert finanzielle Stabilität und redaktionelle Unabhängigkeit
  • Taz hebt sich von traditionellen Medienunternehmen durch Mitbestimmung ab
  • Alternative Finanzierungsmodelle statt reiner Preiserhöhungen

Die Geschichte der taz als unabhängige Tageszeitung

Die taz, eine linksalternative Zeitung, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Seit ihrer Gründung hat sie sich als kritische Stimme in der deutschen Medienlandschaft etabliert.

Gründung 1979 und erste Jahre

Die taz startete 1979 mit einer Auflage von 63.000 Exemplaren. Schon Ende 1978 gab es 1.534 Voraus-Abos. Die Taz Redaktion setzte früh auf Gleichberechtigung: 1981 wurde beschlossen, 52% aller Planstellen mit Frauen zu besetzen.

Die Krise nach der Wiedervereinigung

Nach der Wiedervereinigung geriet die taz in eine existenzielle Krise. Die Berlinförderung wurde gestrichen und das Anzeigengeschäft ging zurück. Die Zukunft der linksalternativen Zeitung stand auf der Kippe.

Transformation zur Genossenschaft 1991

Am 16. November 1991 entschieden sich die Mitarbeiter für eine radikale Lösung: Die Gründung einer Genossenschaft. 2.000 Leser zeichneten für 3 Millionen Mark Genossenschaftsanteile und retteten die taz. Heute zählt die Taz Genossenschaft über 23.000 Mitglieder. Die Taz Herausgeber betonen stolz ihre Unabhängigkeit von großen Verlagen.

  • Jährlich wächst die Genossenschaft um ca. 1.000 Mitglieder
  • Das Genossenschaftskapital steigt jährlich um 1 Million Euro
  • 25% der Mitglieder sind zwischen 30 und 45 Jahre alt

Die taz bleibt ihrem Auftrag als kritische, unabhängige Tageszeitung treu. Trotz digitaler Transformation hält die Taz Redaktion an der gedruckten Ausgabe fest und entwickelt parallel innovative Online-Angebote.

Wem gehört Taz: Das Genossenschaftsmodell

Die unabhängige Tageszeitung taz gehört sich selbst. Genauer gesagt, ist der Taz Verlag als Genossenschaft organisiert. Dieses Modell sichert die redaktionelle Unabhängigkeit und demokratische Kontrolle.

Die taz Verlagsgenossenschaft eG wurde 1991 gegründet und zählt heute rund 22.500 Mitglieder. Das Genossenschaftskapital beträgt etwa 18,6 Millionen Euro. Jedes Mitglied hat unabhängig von der Einlage nur eine Stimme.

Interessant ist, dass selbst Bundeskanzler Olaf Scholz seit 2019 Genosse ist. Sein Anteil liegt bei etwa 1.000 Euro. Eine Besonderheit: Keine Einzelperson hält mehr als 5% der Anteile. Dies verhindert eine Konzentration der Macht.

Die Genossenschaft ermöglicht der taz finanzielle Stabilität. 2009 erwirtschaftete die Zeitung erstmals seit 15 Jahren einen Gewinn von 300.000 Euro. Die Mitgliederzahl wächst stetig. Allein 2010 traten 994 neue Genossen bei.

Wer Mitglied werden möchte, muss mindestens 500 Euro einlegen. Die Höchstgrenze liegt bei 200 Anteilen oder 100.000 Euro. So bleibt die taz eine wahrhaft unabhängige Tageszeitung im deutschen Medienmarkt.

Finanzielle Struktur und Geschäftszahlen

Die Taz Zeitung, eine alternative Tageszeitung, zeigt eine bemerkenswerte finanzielle Stabilität. Das Genossenschaftsmodell der Taz bietet eine solide Grundlage für ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit.

Eigenkapital und Geschäftsentwicklung

Das Eigenkapital der Taz-Genossenschaft betrug Ende 2023 über 20 Millionen Euro. Diese starke Kapitalbasis ermöglicht es der Zeitung, unabhängig von Marktschwankungen zu agieren. Die Geschäftsentwicklung zeigt einen positiven Trend, mit steigenden Umsatzerlösen in den letzten Jahren.

Umsatz und wirtschaftliche Situation

Der Jahresumsatz der Taz Zeitung lag 2023 bei rund 25 Millionen Euro. Trotz der allgemeinen Medienkrise konnte die Taz ihre wirtschaftliche Situation stabilisieren. Die Zeitung ist nicht börsennotiert und gehört vollständig der Genossenschaft.

Anzeigengeschäft und alternative Einnahmequellen

Das Anzeigengeschäft macht nur einen kleinen Teil der Einnahmen aus. Die Taz setzt verstärkt auf alternative Einnahmequellen:

  • Digitale Abonnements
  • Crowdfunding-Kampagnen
  • Spenden der Leserschaft
  • Veranstaltungen und Workshops

Diese Diversifizierung stärkt die finanzielle Unabhängigkeit der alternativen Tageszeitung und sichert ihre Zukunft in der sich wandelnden Medienlandschaft.

Die taz Verlagsgenossenschaft eG im Detail

Die linke Tageszeitung taz wird von der taz Verlagsgenossenschaft eG herausgegeben. Diese Genossenschaft wurde im Dezember 1991 gegründet und am 13. April 1992 in das Genossenschaftsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg eingetragen. Der Taz Verlag hat seinen Sitz in Berlin und beschäftigt rund 250 Mitarbeiter.

Rechtliche Strukturen

Die taz Verlagsgenossenschaft eG ist als eingetragene Genossenschaft organisiert. Sie verfügt über mehrere Tochterunternehmen, darunter die Taz Verlags- und Vertriebs GmbH und die Taz Entwicklungs GmbH. Die Generalversammlung fungiert als oberstes Entscheidungsgremium und tagt mindestens einmal jährlich.

Mitgliederstruktur

Wem gehört Taz? Die Antwort lautet: den Genossenschaftsmitgliedern. Im Oktober 2023 zählte die Genossenschaft 22.868 Mitglieder. Die Zahl wächst stetig, allein 2018 kamen über 1.200 neue Mitglieder hinzu. Diese breite Basis sichert die Unabhängigkeit der linken Tageszeitung.

Genossenschaftsanteile

Der Einstieg in die Genossenschaft erfolgt mit einer einmaligen Zahlung von mindestens 500 Euro, zahlbar auch in 20 Raten. Pro Person können maximal 200 Anteile gezeichnet werden, was einer Einlage von 100.000 Euro entspricht. Das Genossenschaftskapital betrug Ende 2015 über 15 Millionen Euro. Weitere Nachschusspflichten bestehen nicht.

Organe der Genossenschaft und ihre Funktionen

Die Taz Redaktion wird durch eine Genossenschaftsstruktur getragen. Diese unabhängige Tageszeitung nutzt ein Modell, das in Deutschland weit verbreitet ist. Genossenschaften spielen hierzulande in vielen Bereichen eine wichtige Rolle.

Die Organe der taz-Genossenschaft umfassen die Generalversammlung, den Aufsichtsrat und den Vorstand. Die Generalversammlung trifft sich mindestens einmal im Jahr und ist das höchste Entscheidungsgremium.

Der Aufsichtsrat besteht aus drei Mitgliedern. Er überwacht die Geschäftsführung und vertritt die Interessen der Genossen. Der geschäftsführende Vorstand setzt sich aus gewählten und berufenen Mitgliedern zusammen. Er leitet die täglichen Geschäfte der Genossenschaft.

Diese Struktur sichert die redaktionelle Unabhängigkeit der Taz. Sie ermöglicht es, journalistische Standards hochzuhalten, ohne von einzelnen Großinvestoren abhängig zu sein. Das Genossenschaftsmodell der Taz ist ein Beispiel für innovative Ansätze im Mediensektor.

Die Rolle der Mitarbeiterversammlung

Die Taz Redaktion, bekannt als linksalternative Zeitung, setzt auf eine starke Mitarbeiterbeteiligung. In einer kürzlich abgehaltenen Versammlung wurde eine bedeutende strukturelle Änderung beschlossen.

Entscheidungsprozesse

Die Mitarbeiter stimmten für einen Wandel von interner Demokratie zu einer traditionelleren Hierarchie. Der Vorstand ernennt nun die Redaktions- und Geschäftsleitung, die wiederum Abteilungsleiter bestimmen. Diese Entscheidung fand breite Unterstützung in der Belegschaft.

Mitbestimmungsrechte

Trotz der Strukturänderung bleiben die Mitbestimmungsrechte der Taz Redaktion erhalten. Eine Debatte über die Eigentümerschaft endete mit dem Beschluss (80:60 Stimmen), dass der Mitarbeiterverein alleiniger Eigentümer bleibt, um die redaktionelle Unabhängigkeit zu wahren.

Vetorecht bei Beschlüssen

Die linksalternative Zeitung behält ihr einzigartiges Genossenschaftsmodell bei. Leser können die Inhalte kostenlos nutzen, werden aber ermutigt, 5 Euro beizusteuern. Ziel ist es, 40.000 Unterstützer zu gewinnen und so die finanzielle Unabhängigkeit zu sichern.

Diese Struktur gewährleistet, dass die Taz Redaktion ihre journalistische Integrität bewahrt und gleichzeitig auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters reagieren kann.

Tochterunternehmen und Beteiligungen

Der Taz Verlag, bekannt für seine alternative Tageszeitung, hat eine komplexe Unternehmensstruktur. Die taz-Genossenschaft fungiert als Dachorganisation für mehrere Tochterunternehmen. Diese Struktur ermöglicht es der alternativen Tageszeitung, ihre Geschäftstätigkeit im Medienbereich zu diversifizieren.

  • Taz Verlags- und Vertriebs GmbH (Redaktion und Verlag)
  • Taz Entwicklungs GmbH
  • Taz Treuhand- und Verwaltungs GmbH
  • Contrapress Media GmbH
  • Contrapress Satz und Druck GmbH & Co. Neue KG

Im Gegensatz zu großen Medienkonzernen wie der Funke Mediengruppe oder Madsack, die Umsätze in Milliardenhöhe verzeichnen, bleibt der Taz Verlag seinem Genossenschaftsmodell treu. Genaue Umsatzzahlen für 2024 sind nicht öffentlich, aber die alternative Tageszeitung finanziert sich hauptsächlich durch Abonnements und Genossenschaftsbeiträge.

Der Taz Verlag ist nicht börsennotiert und hat in der Vergangenheit keine größeren Firmenverkäufe durchgeführt. Dies unterstreicht das Bestreben, die redaktionelle Unabhängigkeit zu wahren und dem Genossenschaftsgedanken treu zu bleiben.

Redaktionelle Unabhängigkeit und Qualitätssicherung

Die Taz Redaktion setzt sich für journalistische Integrität ein. Als unabhängige Tageszeitung steht die taz vor der Herausforderung, qualitativ hochwertigen Journalismus zu liefern und gleichzeitig finanziell stabil zu bleiben.

Redaktionsstatut

Das Redaktionsstatut der taz regelt die Rechte und Pflichten der Redaktion. Es wurde von der Mitarbeiterversammlung genehmigt und bildet die Grundlage für die redaktionelle Arbeit. Dieses Statut schützt die Unabhängigkeit der Taz Redaktion vor externer Einflussnahme.

Journalistische Standards

Die taz orientiert sich an strengen journalistischen Standards. Im Gegensatz zu anderen Zeitungen wie der Frankfurter Rundschau, die Anzeigenkunden redaktionelle Inhalte anbot, lehnt die taz solche Praktiken ab. Die unabhängige Tageszeitung setzt auf kritischen, unabhängigen Journalismus.

Die Genossenschaftsstruktur der taz bietet zusätzlichen Schutz vor kommerziellen Interessen. Anders als bei der Financial Times Deutschland, die trotz finanzkräftiger Unterstützung scheiterte, sichert das Modell der taz langfristig die redaktionelle Unabhängigkeit.

Das Geschäftsmodell der taz im Vergleich

Die taz, eine alternative Tageszeitung, unterscheidet sich stark von anderen Medienunternehmen. Seit 1992 ist sie eine Genossenschaft mit 10.850 Mitgliedern und über 10 Millionen Euro Kapital. Wem gehört Taz? Die Antwort ist einfach: den Lesern selbst.

Im Gegensatz zu börsennotierten Unternehmen steht bei der taz nicht die Gewinnmaximierung im Fokus. Stattdessen sichert das Genossenschaftsmodell die redaktionelle Unabhängigkeit. Diese Struktur erlaubt es der Zeitung, auch in Krisenzeiten stabil zu bleiben.

Die finanzielle Stabilität der taz ist bemerkenswert. 2010 erzielte sie einen Umsatz von 25 Millionen Euro mit einem Gewinn von 385.000 Euro. Etwa 70% der Einnahmen stammen aus Abonnements. In den letzten zehn Jahren verlor die taz nur 6% ihrer Abonnenten, während andere Zeitungen deutlich höhere Verluste verzeichneten.

Ein einzigartiges Merkmal der taz ist ihr Modell der freiwilligen Zahlung. Leser können selbst entscheiden, wie viel sie beitragen möchten. Dies zeigt das Vertrauen in die Leserschaft und stärkt die Bindung zur Zeitung. Die taz gehört keinem Konzern und bleibt ihrem Ziel treu, unabhängigen Journalismus anzubieten.

Digitale Transformation und Zukunftsstrategien

Die Taz Zeitung, eine unabhängige Tageszeitung, steht vor der Herausforderung der digitalen Transformation. In den letzten Jahren hat die Taz ihre Online-Präsenz erheblich ausgebaut, um den Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden.

Online-Präsenz

Die Taz Zeitung hat ihre digitale Plattform taz.de stark erweitert. Diese bietet umfassende Inhalte und ergänzt die Printausgabe. Eine Studie zeigt, dass 60% der Leser eine Verbesserung der Produktivität beim Lesen digitaler Nachrichten feststellen.

Digitale Geschäftsfelder

Die unabhängige Tageszeitung entwickelt neue digitale Geschäftsfelder und Bezahlmodelle. Dies ermöglicht es der Taz, den Herausforderungen des digitalen Wandels zu begegnen. Die Genossenschaftsstruktur erlaubt Investitionen in innovative Projekte, ohne kurzfristigen Gewinnerwartungen zu unterliegen.

Interessanterweise zeigen Daten, dass 77% der Leser die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben durch digitale Medien als einfacher empfinden. Dies unterstreicht die Bedeutung der digitalen Strategie der Taz Zeitung für ihre Zukunft.

Die Bedeutung der Genossen für die taz

Die Taz Verlag Genossenschaft zählt über 17.000 Mitglieder, die das Fundament der linken Tageszeitung bilden. Ihre Rolle geht weit über finanzielle Unterstützung hinaus. Sie sichern die redaktionelle Unabhängigkeit und tragen zur inhaltlichen Ausrichtung bei.

  • Solidarität mit unabhängigem Journalismus
  • Sorge um Pressefreiheit
  • Interesse am Genossenschaftsmodell
  • Wertschätzung der taz als Gegenpol zu Mainstream-Medien

Viele Genossen betonen die Bedeutung der taz für Demokratie und kritische Berichterstattung. Das werbefreie Finanzierungsmodell und die Unabhängigkeit von Großkonzernen sind wichtige Faktoren. Für zahlreiche Mitglieder ist die taz unverzichtbarer Teil ihres Medienalltags.

Die Genossenschaft ermöglicht es der taz, auch in Zeiten der Medienkrise innovativ zu bleiben. Sie unterstützt digitale Transformationsprozesse und sichert so die Zukunft der linken Tageszeitung. Durch ihre Beteiligung an Entscheidungsprozessen prägen die Genossen aktiv die Entwicklung des Taz Verlags.

Aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen

Die Taz Zeitung steht als alternative Tageszeitung vor vielfältigen Herausforderungen in der sich wandelnden Medienlandschaft. Trotz ihrer einzigartigen Genossenschaftsstruktur muss sich die taz den Problemen der Branche stellen.

Medienkrise und Anpassungsstrategien

Die Taz Zeitung kämpft mit sinkenden Auflagen und Werbeeinnahmen. Um dem entgegenzuwirken, setzt die alternative Tageszeitung auf innovative Konzepte. Das taz lab 2024, geplant für den 26. April, ist ein Beispiel dafür. Es bietet eine Plattform für Diskussionen zu aktuellen Themen wie Demokratie, Diskriminierung und Antisemitismus.

Digitaler Wandel

Die Taz Zeitung passt sich den veränderten Lesegewohnheiten an. Sie kombiniert digitale Angebote mit der Weiterentwicklung des Printprodukts. Das taz lab 2024 wird sowohl vor Ort als auch per Livestream übertragen, um eine breitere Zielgruppe zu erreichen. Die alternative Tageszeitung setzt auf Exilberichterstattung und kritische Diskussionen zu gesellschaftlichen Themen, um sich im digitalen Zeitalter zu behaupten.

Die Genossenschaftsstruktur erweist sich als Vorteil für die Taz Zeitung. Sie ermöglicht langfristige Planung und innovative Ansätze. Trotz Herausforderungen bleibt die taz eine wichtige Stimme in der deutschen Medienlandschaft und passt sich kontinuierlich an die sich ändernden Bedingungen an.

Besondere Projekte und Initiativen

Die linksalternative Zeitung taz engagiert sich in vielfältigen Projekten, die über den klassischen Journalismus hinausreichen. Ein Beispiel dafür ist das jährliche taz lab, ein Kongress-Festival, das Leser und Genossenschaftsmitglieder zusammenbringt.

Ein bemerkenswertes Projekt der Taz Herausgeber ist die „Forschungsschau“. Diese Ausstellung behandelt etwa 100 Fragen zu Themen wie Gesundheit, Klima und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Besonders interessant sind die Diskussionen zur Finanzialisierung der deutschen Wirtschaft und der Wandel des Vermietermarkts.

Die taz unterstützt auch innovative Mobilitätskonzepte. Experten des Wissenschaftszentrums Berlin entwickeln Ideen für eine „urbane, postfossile Mobilitätskultur“. Diese soll private und öffentliche Verkehrsmittel durch neue Technologien verbinden.

Zudem setzt sich die linksalternative Zeitung für Nachhaltigkeit ein. Ein Beispiel ist das bio-klimatische Schulungs-Gewächshaus in Berlin-Charlottenburg, das bis August 2022 fertiggestellt werden soll.

Die taz fördert kritischen Journalismus und strebt an, 40.000 Unterstützer zu gewinnen. Dies soll helfen, unabhängige Berichterstattung frei von Konzerneinflüssen zu sichern und allen Lesern zugänglich zu machen.

Fazit

Die taz, eine unabhängige Tageszeitung, befindet sich 2024 in einer einzigartigen Position in der deutschen Medienlandschaft. Über 22.000 Genossenschaftsmitglieder sind die Eigentümer der Zeitung. Dieses Modell sichert die redaktionelle und wirtschaftliche Unabhängigkeit der taz.

Im Gegensatz zu anderen Medienunternehmen ist die taz nicht börsennotiert und gehört keinem größeren Konzern an. Die Einnahmen der Zeitung stammen aus verschiedenen Quellen, wobei das Anzeigengeschäft eine wichtige Rolle spielt. Trotz der Herausforderungen der Medienkrise und des digitalen Wandels zeigt sich die taz stabil.

Die breite Unterstützung durch die Genossen ermöglicht es der taz, als kritische Stimme in der Medienlandschaft zu agieren. Im Vergleich zu anderen Zeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder der Berliner Zeitung, die komplexe Eigentümerstrukturen aufweisen, bleibt die taz ihrem Genossenschaftsmodell treu. Dies unterstreicht ihre Rolle als unabhängige Tageszeitung in einer sich wandelnden Medienbranche.

FAQ

Wem gehört die taz?

Die taz gehört der taz, die Tageszeitung Verlagsgenossenschaft eG. Diese Genossenschaft hatte im Oktober 2023 22.868 Mitglieder und fungiert als Holding für die taz-Gruppe.

Wie wird die Unabhängigkeit der taz sichergestellt?

Die Unabhängigkeit der taz wird durch das Genossenschaftsmodell sichergestellt. Dieses Modell schützt die Zeitung vor Einflussnahme durch große Verlage oder Konzerne und ermöglicht eine breite Beteiligung und demokratische Kontrolle.

Wann wurde die taz gegründet?

Die taz wurde 1979 gegründet. 1992 wurde sie von der neu gegründeten taz, die Tageszeitung Verlagsgenossenschaft eG übernommen.

Wie funktioniert die Mitbestimmung in der taz?

Die Mitbestimmung in der taz erfolgt durch verschiedene Organe, darunter die Generalversammlung, den Aufsichtsrat und den Vorstand. Besonders wichtig ist die Mitarbeiterversammlung, die weitreichende Befugnisse hat, einschließlich eines Vetorechts gegen bestimmte Beschlüsse.

Wie finanziert sich die taz?

Die taz finanziert sich durch eine Kombination aus Genossenschaftskapital, Verkaufserlösen, Anzeigengeschäft und alternativen Einnahmequellen. Das Genossenschaftsmodell macht die Zeitung unabhängiger von Schwankungen im Anzeigengeschäft.

Wie hoch ist der Mindestbeitrag für einen Genossenschaftsanteil?

Der Mindestbeitrag für einen Genossenschaftsanteil beträgt 500 €. Dieser Betrag kann auch in 20 Raten gezahlt werden.

Welche digitalen Angebote hat die taz?

Die taz hat ihre digitale Präsenz in den letzten Jahren stark ausgebaut. Dazu gehört die umfassende Online-Ausgabe taz.de sowie die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsfelder und Bezahlmodelle.

Wie unterscheidet sich das Geschäftsmodell der taz von anderen Zeitungen?

Im Gegensatz zu vielen anderen Medienunternehmen steht bei der taz nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund, sondern die Sicherung der publizistischen Unabhängigkeit. Das Genossenschaftsmodell ermöglicht eine langfristige Planung und innovative Ansätze.

Welche besonderen Projekte initiiert die taz?

Die taz initiiert regelmäßig besondere Projekte wie das taz lab, ein jährliches Kongress-Festival, oder spezielle Rechercheprojekte zu gesellschaftlich relevanten Themen. Diese Aktivitäten stärken die Bindung zu den Lesern und Genossenschaftsmitgliedern.

Wie sichert die taz ihre redaktionelle Unabhängigkeit?

Die redaktionelle Unabhängigkeit der taz wird durch das Redaktionsstatut und die Genossenschaftsstruktur gesichert. Das Redaktionsstatut regelt die Rechte und Pflichten der Redaktion und muss von der Mitarbeiterversammlung genehmigt werden.