Wie Unternehmen durch Emissionshandel klimafreundlicher werden

Stellen Sie sich vor: Ein einziges Zertifikat erlaubt den Ausstoß einer Tonne CO2. Diese simple Idee bildet das Herzstück des europäischen Emissionshandels (EU-ETS), der seit 2005 die Klimapolitik in Europa prägt. Mit dem Ziel, bis 2050 treibhausgasneutral zu werden, setzt die EU auf dieses Instrument, um Unternehmen zu motivieren, ihre CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren.

Der Emissionshandel funktioniert nach dem „Cap & Trade“-Prinzip und deckt etwa 45% der europäischen Treibhausgasemissionen ab. Unternehmen müssen für jede Tonne CO2, die sie über ihren erlaubten Ausstoß hinaus emittieren, Zertifikate erwerben. Der aktuelle Preis von rund 50 Euro pro Zertifikat setzt einen spürbaren Anreiz zur Klimafreundlichkeit.

Unternehmen durch Emissionshandel klimafreundlicher

Die Wirksamkeit des Systems zeigt sich in den Zahlen: Laut dem Umweltbundesamt sollen die Emissionsrechte im EU-Emissionshandel bis 2030 im Vergleich zu 2005 um beeindruckende 62% gekürzt werden. Diese Verschärfung der Ziele verdeutlicht den Ernst der Lage und die Entschlossenheit der EU, den Klimaschutz voranzutreiben.

Inhalt des Artikels

Schlüsselerkenntnisse

  • Der EU-Emissionshandel zielt auf eine 62%ige Emissionsreduktion bis 2030 ab
  • Ein CO2-Zertifikat kostet aktuell etwa 50 Euro
  • Das System deckt 45% der europäischen Treibhausgasemissionen ab
  • Ab 2027 werden auch Gebäude und Verkehr einbezogen
  • Ein Klimasozialfonds von 65 Milliarden Euro soll soziale Härten abfedern

Grundlagen des europäischen Emissionshandels (EU-ETS)

Der europäische Emissionshandel (EU-ETS) ist ein wichtiges Instrument zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der EU. Seit seiner Einführung 2005 hat er sich zu einem zentralen Bestandteil der Klimapolitik entwickelt.

Definition und Funktionsweise des Cap & Trade Systems

Das EU-ETS basiert auf dem Cap & Trade Prinzip. Eine Obergrenze für CO2-Emissionen wird festgelegt und sinkt jährlich. Unternehmen erhalten oder kaufen Zertifikate für ihre Emissionen. Dies schafft Anreize zur Emissionsreduktion und fördert Investitionen in klimafreundliche Technologien.

Historische Entwicklung seit 2005

Seit seiner Einführung hat sich das EU-ETS stetig weiterentwickelt:

• 2005: Start des Systems für Kraftwerke und Industrieanlagen
• 2012: Einbeziehung des innereuropäischen Luftverkehrs
• 2024: Integration des Seeverkehrs geplant
• 2027: Ausweitung auf Gebäude und Straßenverkehr angestrebt

Bedeutung für den europäischen Klimaschutz

Das EU-ETS deckt etwa 40% der Treibhausgasemissionen in der EU ab. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaneutralität. Bis 2030 sollen die Emissionen um 65% sinken. Der Handel mit Emissionszertifikaten schafft wirtschaftliche Anreize für Unternehmen, in klimafreundliche Technologien zu investieren und ihre Prozesse zu optimieren.

Unternehmen durch Emissionshandel klimafreundlicher

Der Emissionshandel treibt Unternehmen zu nachhaltigeren Geschäftspraktiken an. Durch steigende Preise für CO2-Zertifikate entsteht ein finanzieller Anreiz, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dies fördert Investitionen in klimafreundliche Technologien und Energieeffizienz.

Die Reform des EU-Emissionshandels vom Dezember 2022 erweitert das System auf fast alle Wirtschaftssektoren. Künftig sind rund 85 Prozent aller europäischen CO2-Emissionen an Zertifikate gebunden. Bis 2030 soll die Menge der Emissionsrechte um 62 Prozent gegenüber 2005 sinken.

Um Innovationen zu fördern, wird der Fonds für klimafreundliche Technologien auf etwa 40 Milliarden Euro aufgestockt. Dies unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung umweltfreundlicher Lösungen. Zusätzlich entsteht ab 2027 ein eigenes Handelssystem für Gebäude und Verkehr.

  • Jährliche Senkung der Emissionsrechte um über 5 Prozent
  • Klimasozialfonds von 65 Milliarden Euro zum sozialen Ausgleich
  • Graduelle Reduzierung kostenloser Zertifikate für Industrien

Diese Maßnahmen schaffen starke Anreize für Unternehmen, in CO2-Reduktion und Energieeffizienz zu investieren. Der Emissionshandel wird so zum Treiber für nachhaltige Geschäftspraktiken und trägt maßgeblich zur Erreichung der EU-Klimaziele bei.

Aktuelle Änderungen im Emissionshandel 2024

Der europäische Emissionshandel erfährt 2024 bedeutende Veränderungen. Neue EU-Richtlinien zielen auf eine verstärkte Emissionsreduktion ab. Diese Maßnahmen sind Teil des ambitionierten Fit-for-55-Programms der Europäischen Union.

Integration der Schifffahrt

Ein wichtiger Schritt ist die Eingliederung der Schifffahrt in den EU-ETS. Die CO2-Emissionen aus dem Seeverkehr machen etwa 3 bis 4 Prozent der Emissionen der Union aus. Ab 2026 werden diese vollständig durch Emissionszertifikate abgedeckt. Diese Integration erhöht das Cap um 78,4 Millionen Emissionsberechtigungen.

Neue EU-Richtlinien und deren Umsetzung

Die neuen EU-Richtlinien traten im Juni 2023 in Kraft. Sie sehen eine Verschärfung des linearen Reduktionsfaktors vor. Dieser steigt von 2,2% auf 4,3% ab 2024 und weiter auf 4,4% ab 2028. Zusätzlich wird das Cap 2024 um 90 Millionen und 2026 um weitere 27 Millionen Berechtigungen gesenkt.

  • Die Gesamtmenge an Zertifikaten für Industrie und Energiewirtschaft wird bis 2030 um 62 Prozent im Vergleich zu 2005 reduziert.
  • Im Luftverkehr werden ab 2026 die Emissionszertifikate vollständig versteigert.
  • Ein zweites Handelssystem wird ab 2024 die CO2-Emissionen aus Gebäuden und Straßenverkehr jährlich um 5,1 Prozent verringern.

Diese Änderungen stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Sie müssen ihre Strategien zur Emissionsreduktion überdenken und anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zertifikatehandel und Preisgestaltung

Der Handel mit Emissionsrechten ist ein wichtiger Marktmechanismus zur Reduzierung der Kohlenstoffbilanz von Unternehmen. Die Preisgestaltung für CO2-Zertifikate folgt dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Seit der Einführung des nationalen Emissionshandelssystems in Deutschland im Januar 2021 hat sich der Preis pro Tonne CO2 stetig erhöht.

Der CO2-Preis startete 2021 bei 25 Euro pro Tonne und stieg 2022 auf 30 Euro. 2024 erfolgte ein deutlicher Anstieg um 50 Prozent auf 45 Euro pro Tonne. Bis 2026 soll der Preis auf einen Korridor zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne steigen. Ab 2027 ist eine freie Preisbildung am Markt geplant.

Diese Preisentwicklung schafft Anreize für Unternehmen, in CO2-Vermeidung zu investieren. Der Handel mit Emissionszertifikaten ermöglicht es Firmen, kosteneffizient ihre Emissionen zu reduzieren. Überschüssige Zertifikate können verkauft werden, was finanzielle Vorteile bietet.

Bis 2027 sollen auch der Verkehr, die Gebäudewärme und die Schifffahrt in den europäischen Zertifikatehandel integriert werden. Dies würde bedeuten, dass bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland und Europa über den Emissionshandel bepreist werden.

Sektorale Ausweitung des Emissionshandels

Die sektorale Erweiterung des EU-Emissionshandels ist ein wichtiger Schritt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Ab 2027 werden neue Bereiche in das System einbezogen, um die Klimaziele der EU zu erreichen.

Gebäudesektor ab 2027

Der Gebäudesektor wird ab 2027 Teil des Emissionshandels. Dies betrifft die Gebäudeemissionen, die durch Heizung und Warmwasserbereitung entstehen. In den Jahren 2021 und 2022 wurden die Jahresemissionsmengen im Gebäudesektor um 5 bzw. 4 Millionen Tonnen überschritten. Die Integration in den Emissionshandel soll Anreize für energieeffiziente Sanierungen und klimafreundliche Heizsysteme schaffen.

Verkehrssektor Integration

Auch der Verkehrssektor wird ab 2027 in den EU-Emissionshandel einbezogen. Die Verkehrsemissionen sollen bis 2050 um 90% gesenkt werden. In den Jahren 2021 und 2022 wurden die Jahresemissionsmengen im Verkehrssektor um 2 bzw. 9 Millionen Tonnen überschritten. Die Integration zielt darauf ab, umweltfreundliche Mobilitätslösungen zu fördern und den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr zu reduzieren.

Um einen sanften Übergang zu ermöglichen, werden die Preise für Zertifikate in beiden Sektoren zunächst bei 45 Euro pro Tonne CO2 gedeckelt. Dies soll Unternehmen und Verbraucher vor zu starken Preissprüngen schützen und eine schrittweise Anpassung ermöglichen.

Kostenlose Zuteilung und Auslaufszenarien

Die kostenlose Zuteilung von Emissionsrechten an die Industrie ist ein wichtiger Aspekt des EU-Emissionshandels. Diese Praxis soll bis 2034 schrittweise auslaufen, um den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu beschleunigen. Das Ziel ist es, die Industrieemissionen zu reduzieren und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen zu erhalten.

Um dieses Ziel zu erreichen, plant die EU folgende Maßnahmen:

  • Einführung eines CO2-Grenzausgleichs für Importe aus Drittstaaten
  • Stärkung des Innovationsfonds zur Förderung klimafreundlicher Technologien
  • Schrittweise Kürzung der Emissionsrechte um 62% bis 2030 im Vergleich zu 2005

Die Reduzierung der kostenlosen Zertifikate soll Unternehmen dazu anregen, in umweltfreundliche Technologien zu investieren. Dies ist entscheidend, da der EU-Emissionshandel bereits jetzt erfolgreich klimaschädliche Emissionen senkt. Seit 2005 haben deutsche Anlagen im EU-ETS ihre Emissionen um etwa 44% reduziert, während die europaweiten Emissionen um 48% zurückgingen.

Die Herausforderung besteht darin, die Balance zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Stabilität zu finden. Der geplante CO2-Grenzausgleich soll verhindern, dass Unternehmen ihre Produktion in Länder mit weniger strengen Umweltauflagen verlagern. So kann die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie gesichert werden, während gleichzeitig die Klimaziele erreicht werden.

Der nationale Emissionshandel in Deutschland

Deutschland hat seit 2021 ein Nationales Emissionshandelssystem (nEHS) eingeführt. Dieses System ergänzt das EU-Emissionshandelssystem und deckt etwa 40% der deutschen Emissionen ab. Das nEHS basiert auf dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) und regelt die CO2-Bepreisung im Gebäude- und Verkehrssektor.

Besonderheiten des deutschen Systems

Das nEHS setzt einen CO2-Preis für Heizen und Autofahren fest. Die Deutsche Emissionshandelsstelle verkauft Zertifikate an Unternehmen, die Heiz- und Kraftstoffe in Verkehr bringen. Der Preis pro Zertifikat steigt jährlich an, von 25 Euro im Jahr 2021 auf 55 Euro bis 2025.

Unterschiede zum EU-ETS

Im Gegensatz zum EU-ETS startete das deutsche System mit einem Festpreis pro Tonne CO2. Ziel ist es, bis 2030 etwa 86 Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Die Bundesregierung plant, in der EU auf einen einheitlichen Emissionshandel hinzuarbeiten.

Experten zweifeln allerdings daran, ob die angestrebten Emissionsminderungen mit dem aktuellen nEHS erreicht werden können. Die Vermeidungskosten für CO2-Emissionen sind deutlich höher als die vorgesehenen Preise, was zu fehlenden ökonomischen Anreizen führen könnte.

Klimaziele und Emissionsreduktion bis 2030

Die EU-Klimaziele setzen ehrgeizige Maßstäbe für die Emissionsreduktion. Bis 2030 strebt die EU eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um 55% im Vergleich zu 1990 an. Im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems soll eine Reduktion von 62% gegenüber 2005 erreicht werden.

Deutschland hat seine Ziele noch höher gesteckt. Das Land plant, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65% im Vergleich zu 1990 zu senken. Bis 2045 soll sogar Klimaneutralität erreicht werden. Um diese ambitionierten Ziele zu verwirklichen, sind umfassende Maßnahmen in verschiedenen Sektoren erforderlich.

Der Verkehrssektor stellt eine besondere Herausforderung dar. In Deutschland war er 2023 für 22% der Gesamtemissionen verantwortlich. Bis 2030 sollen die Emissionen in diesem Bereich auf 82 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduziert werden. Aktuelle Prognosen deuten jedoch darauf hin, dass dieses Ziel möglicherweise verfehlt wird.

Um die Klimaziele zu erreichen, setzt Deutschland auf verschiedene Instrumente:

  • Emissionshandel
  • Förderprogramme wie das Technologietransfer-Programm Leichtbau
  • CO2-Nutzungsprogramme in energieintensiven Industrien
  • Investitionen von etwa 8 Milliarden Euro in Klimaschutzmaßnahmen

Die Erreichung der EU-Klimaziele und der deutschen Emissionsreduktionsziele erfordert entschlossenes Handeln. Nur durch konsequente Umsetzung der geplanten Maßnahmen kann der Weg zur Klimaneutralität geebnet werden.

Wirtschaftliche Auswirkungen auf Unternehmen

Der Emissionshandel hat tiefgreifende wirtschaftliche Auswirkungen auf Unternehmen. Steigende Zertifikatspreise beeinflussen die Kostenstruktur und zwingen Firmen, ihre Unternehmensstrategie anzupassen.

Kostenfaktoren und Preisbildung

Die Kosten des Emissionshandels variieren je nach Branche. 2021 zahlte die Industrie etwa 1,4 Milliarden Euro. Bei einem Preis von 80 Euro pro Tonne CO2 würden Emissionsrechte im Wert von 2 Milliarden Euro benötigt. Für die Energiebranche wären es sogar über 16 Milliarden Euro.

Wettbewerbsfähigkeit

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, erhalten Unternehmen teilweise kostenlose Zuteilungen. 2021 deckte dies 79% der Industrieemissionen ab. Ohne diese Zuteilungen fehlten der Industrie Rechte im Wert von 7,5 Milliarden Euro. Die Eisen- und Stahlbranche könnte bei 80 Euro pro Tonne CO2 Kosten von 2,8 Milliarden Euro haben.

Steigende CO2-Preise schaffen Innovationsanreize für emissionsarme Technologien. Unternehmen müssen ihre Strategien anpassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Maßnahmen wie der CO2-Grenzausgleich und der Innovationsfonds sollen dabei unterstützen.

Innovative Technologien und Investitionen

Der Emissionshandel treibt die Entwicklung von grünen Technologien voran. Unternehmen investieren verstärkt in Energieeffizienz und CO2-arme Produktionsprozesse. Dies ist Teil einer umfassenden Klimawandel-Strategie, die darauf abzielt, Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

Die Bundesregierung fördert aktiv den Einsatz von Wärmepumpen, Elektromobilität und erneuerbaren Energien. Erneuerbare Energien machen bereits über 60% des Stroms in Deutschland aus. Dies zeigt den Erfolg der Investitionen in grüne Technologien.

Zur Unterstützung dieser Entwicklung wurden zwei wichtige Fonds eingerichtet:

  • Ein Innovationsfonds zur Förderung innovativer Technologien
  • Ein Modernisierungsfonds zur Verbesserung des Energiesystems

Diese Maßnahmen sollen die Energieeffizienz steigern und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft beschleunigen. Unternehmen, die in grüne Technologien investieren, profitieren von geringeren Emissionskosten und verbessern gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Der Klimasozialfonds als Ausgleichsmechanismus

Die Energiewende und der Klimaschutz stellen große Herausforderungen für die soziale Gerechtigkeit dar. Um diese Problematik anzugehen, wurde ein Klimasozialfonds in Höhe von 65 Milliarden Euro eingerichtet. Dieser soll einkommensschwächere Haushalte von den steigenden CO2-Preisen entlasten.

Der Fonds spielt eine wichtige Rolle bei der Abfederung sozialer Auswirkungen der Klimapolitik. Er ermöglicht eine gerechtere Transformation hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft. In Deutschland fließen die Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel vollständig in den nationalen Klima- und Transformationsfonds (KTF).

Studien zeigen, dass CO2-Preise Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen überproportional belasten. Ein durchschnittlicher CO2-Preis von 100 Euro pro Tonne könnte für ein Auto mit 15.000 km Jahresleistung zu Mehrkosten von rund 300 Euro führen. Der Klimasozialfonds soll hier gegensteuern und faire Lösungen bieten.

  • Zielgerichtete Verwendung der Mittel
  • Berücksichtigung sozialer Aspekte
  • Unterstützung für einkommensschwache Haushalte
  • Förderung energieeffizienter Maßnahmen

Die Umsetzung des Klimasozialfonds erfordert effiziente Prozesse, um eine gerechte Verteilung zu gewährleisten. Besonders ländliche Gebiete und schlecht isolierte Wohnungen benötigen gezielte Unterstützung. Nur so kann die Energiewende sozial verträglich gestaltet und der Klimaschutz vorangetrieben werden.

Monitoring und Berichterstattung

Die Emissionsüberwachung spielt eine zentrale Rolle im europäischen Emissionshandel. Ab 2024 müssen Betreiber von Siedlungsabfallverbrennungsanlagen mit über 20 MW Leistung strenge Monitoring- und Berichtspflichten erfüllen. Diese Transparenz ist entscheidend für die Wirksamkeit des Systems.

Rolle der Deutschen Emissionshandelsstelle

Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) überwacht die Umsetzung in Deutschland. Sie verwaltet Zertifikate und prüft Emissionsberichte. Jährlich bis zum 31. März müssen Unternehmen detaillierte Berichte bei der EU-Kommission einreichen. Die DEHSt veröffentlicht regelmäßig Analysen zur Emissionsentwicklung im EU-ETS.

Dokumentationspflichten

Für verschiedene Sektoren gelten spezifische Berichterstattungspflichten. Im Luftverkehr wird die Zuteilung kostenloser Zertifikate an Berichte über nachhaltige Kraftstoffe gekoppelt. Schifffahrtsunternehmen unterliegen seit Oktober 2023 angepassten Überwachungsregeln. Diese umfassende Dokumentation fördert die Transparenz und hilft, das EU-Ziel einer 43-prozentigen Emissionsreduktion bis 2030 zu erreichen.

FAQ

Was ist der europäische Emissionshandel (EU-ETS)?

Der EU-ETS ist das zentrale Instrument der EU-Klimapolitik zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Industrie und Energiewirtschaft. Es funktioniert nach dem „Cap & Trade“-Prinzip, bei dem eine Obergrenze für Emissionen festgelegt wird und Unternehmen mit Emissionszertifikaten handeln können.

Wie werden Unternehmen durch den Emissionshandel klimafreundlicher?

Der steigende Preis für Emissionszertifikate schafft einen finanziellen Anreiz für Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen zu senken. Dies fördert Investitionen in klimafreundliche Technologien und die Entwicklung nachhaltiger Geschäftspraktiken, um die Kohlenstoffbilanz zu verbessern.

Welche Änderungen gibt es im Emissionshandel ab 2024?

Ab 2024 wird der Seeverkehr in den EU-ETS integriert. Zudem wird der lineare Reduktionsfaktor von 2,2% auf 4,3% erhöht, um die Emissionsreduktion zu beschleunigen. Neue EU-Richtlinien traten im Juni 2023 in Kraft, die Teil des Fit-for-55-Programms sind.

Wie entwickelt sich der Preis für Emissionszertifikate?

Der Preis für Emissionszertifikate wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Seit 2017 sind die Preise deutlich gestiegen, von rund 5 Euro auf zwischenzeitlich knapp über 100 Euro pro Zertifikat. Aktuell liegt der Preis bei etwa 70 Euro (Stand: 08.08.2024).

Wann wird der Emissionshandel auf andere Sektoren ausgeweitet?

Ab 2027 wird der EU-Emissionshandel auf die Sektoren Gebäude und Straßenverkehr ausgeweitet. Auch Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe in weiteren Industriesektoren werden einbezogen.

Wie lange werden noch kostenlose Emissionsrechte zugeteilt?

Die kostenlose Zuteilung von Emissionsrechten an die Industrie soll bereits 2034 auslaufen. Dies ist Teil der Strategie, den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu beschleunigen.

Wie unterscheidet sich der nationale Emissionshandel in Deutschland vom EU-ETS?

Deutschland hat seit 2021 ein nationales Emissionshandelssystem für fossile Brennstoffe im Wärme- und Verkehrssektor. Dieses System ergänzt den EU-ETS und setzt einen CO2-Preis für Heizen und Autofahren. Es startete mit einem Festpreis pro Tonne CO2, der schrittweise ansteigt.

Welche Klimaziele verfolgt die EU bis 2030?

Die EU strebt bis 2030 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 55% im Vergleich zu 1990 an. Im EU-ETS soll eine Reduktion von 62% gegenüber 2005 erreicht werden.

Wie beeinflusst der Emissionshandel die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen?

Der Emissionshandel beeinflusst die Kostenstruktur und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Steigende Zertifikatspreise schaffen Anreize für Investitionen in emissionsarme Technologien. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, werden Maßnahmen wie der CO2-Grenzausgleich und der Innovationsfonds eingeführt.

Welche innovativen Technologien werden durch den Emissionshandel gefördert?

Der Emissionshandel fördert Investitionen in Wärmepumpen, Elektromobilität, erneuerbare Energien, Energieeffizienz und CO2-arme Produktionsprozesse. Unternehmen werden angeregt, in diese grünen Technologien zu investieren, um ihre Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

Was ist der Klimasozialfonds?

Der Klimasozialfonds ist ein neuer Fonds in Höhe von 65 Milliarden Euro, der eingerichtet wird, um einkommensschwächere Haushalte von der CO2-Bepreisung zu entlasten. Er soll dazu beitragen, die sozialen Auswirkungen der Klimapolitik abzufedern und eine gerechte Transformation zu ermöglichen.

Wie wird der Emissionshandel überwacht und dokumentiert?

Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt ist für die Umsetzung und Überwachung des Emissionshandels in Deutschland verantwortlich. Unternehmen müssen jährlich detaillierte Berichte über ihre Emissionen vorlegen und entsprechende Zertifikate abgeben. Die DEHSt veröffentlicht regelmäßig Berichte zur Entwicklung der Emissionen im EU-ETS.