Stellen Sie sich vor: Ein Unternehmen, das im Jahr 2022 rund 3 Milliarden Batteriezellen produzierte und als führender Hersteller von Haushaltsbatterien in Europa galt, erlebte einen dramatischen Gewinneinbruch von 321% im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist die faszinierende Geschichte der Varta AG, eines deutschen Batterieherstellers mit Sitz in Ellwangen, dessen Eigentümerstruktur sich 2024 grundlegend veränderte.
Die Varta AG stand vor enormen Herausforderungen. Der Nettogewinn sank von einem Gewinn von 109 Millionen Euro im Jahr 2021 auf einen Verlust von 221 Millionen Euro im Jahr 2022. Diese Entwicklung führte zu einer umfassenden Restrukturierung des Unternehmens, die auch die Eigentümerstruktur betraf.
Nach der Restrukturierung 2024 sieht die Eigentümerstruktur der Varta AG wie folgt aus: Je 32% des Kapitals gehören nun der MT InvestCo und einer Beteiligungsgesellschaft der Porsche AG. Die restlichen 36% verbleiben bei den existierenden Investoren. Diese Veränderung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte, da zuvor die Montana Tech Components AG mit 50,1% der Aktien der Mehrheitsaktionär war.
Wichtige Erkenntnisse
- Varta AG erlebte einen drastischen Gewinneinbruch von 321% von 2021 auf 2022
- Neue Eigentümerstruktur: MT InvestCo und Porsche AG je 32%, 36% bei existierenden Investoren
- Früher war Montana Tech Components AG Mehrheitsaktionär mit 50,1% der Aktien
- Varta produzierte 2022 rund 3 Milliarden Batteriezellen
- Das Unternehmen plant umfassende Restrukturierungsmaßnahmen für 2024
Die Geschichte der Varta AG
Die Varta Geschichte begann am 27. Dezember 1887 mit der Varta Gründung als Accumulatoren-Fabrik in Hagen. Seitdem prägt die Firma die Entwicklung der Batterietechnologie maßgeblich.
Gründung und erste Jahre
In den Anfangsjahren konzentrierte sich Varta auf Akkumulatoren. 1904 erweiterte das Unternehmen sein Portfolio durch den Kauf der Watt Accumulatoren-Werke AG. Die Varta Entwicklung nahm 1922 Fahrt auf, als Günther Quandt systematisch Anteile erwarb.
Entwicklung bis zur Gegenwart
Nach dem Zweiten Weltkrieg expandierte Varta international. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 2.400 Mitarbeiter, davon 900 in Ellwangen und 250 in Nördlingen. Der Umsatz lag 2024 bei etwa 305 Millionen Euro. Varta exportiert 80% seiner Produkte weltweit.
Wichtige Meilensteine
Varta blickt auf eine über 130-jährige Geschichte zurück. Wichtige Meilensteine sind:
- 2010: Joint Venture mit Volkswagen für Lithium-Ionen-Batterien
- Pilotprojekt mit EnBW für erneuerbare Energiespeicher
- Fokus auf kleine Lithium-Ionen-Batterien für Premium-Kopfhörer
- Bau eines neuen Hochregallagers in Ellwangen
Heute sind Varta Batterien in Millionen Fahrzeugen und Geräten im Einsatz. Die Firma strebt an, Marktführer für Lithium-Ionen-Batterien in kabellosen Premium-Kopfhörern zu werden.
Wem gehört Varta
Die Eigentümerstruktur von Varta hat sich 2024 grundlegend verändert. Diese Veränderung ist Teil eines umfassenden Restrukturierungsprozesses nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz.
Montana Tech Components AG als ehemaliger Mehrheitsaktionär
Vor der Restrukturierung war die Schweizer Montana Tech Components AG der größte Varta Eigentümer. Sie hielt 50,1% der Aktien und hatte somit die Mehrheit im Unternehmen.
Neue Eigentümerstruktur nach der Restrukturierung
Nach der Restrukturierung 2024 sieht die Verteilung der Varta Aktionäre wie folgt aus:
- MT InvestCo: 32%
- Beteiligungsgesellschaft der Porsche AG: 32%
- Bestehende Varta Investoren: 36%
Strategische Investoren und ihre Anteile
Die Beteiligung der Porsche AG zeigt das strategische Interesse der Automobilindustrie an Varta. Mit einem Umsatz von 806,9 Millionen Euro im Jahr 2022 und einer Produktion von etwa 3 Milliarden Batteriezellen bleibt Varta ein attraktives Ziel für Investoren. Die neue Struktur soll das Unternehmen stabilisieren und für zukünftiges Wachstum positionieren.
Aktuelle Unternehmensstruktur
Die Varta Unternehmensstruktur durchläuft aktuell eine umfassende Restrukturierung. Das Unternehmen nutzt das StaRUG-Gesetz zur Stabilisierung und Restrukturierung, welches seit 2021 in Kraft ist. Dieser Schritt ermöglicht Varta, Forderungen im Rahmen einer Gläubigerversammlung zu bereinigen.
Die Varta Organisation plant drastische Änderungen in der Eigentümerstruktur. Laut dem Restrukturierungsplan sollen alle Aktionäre, mit Ausnahme des Großaktionärs Michael Tojner und Porsche, aus dem Unternehmen ausscheiden. Diese Maßnahme stößt auf Kritik, da keine Entschädigung für die betroffenen Anleger vorgesehen ist.
Varta produziert an Standorten in Deutschland, Rumänien und Indonesien. Die Geschäftsbereiche umfassen Microbatteries, Household Batteries und Power Pack Solutions. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Varta ein bekanntes Unternehmen in Deutschland.
- Aktuelle Aktienkurs: etwa 2 Euro
- Umsatz von Clarios (ehemaliges Varta-Geschäft): ca. 9 Milliarden Euro
- Mitarbeiterzahl bei Clarios: über 16.000
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz prüft mögliche Schadensersatzansprüche für die betroffenen Aktionäre. Die genaue zukünftige Struktur der Varta AG nach der Restrukturierung 2024 ist noch nicht vollständig bekannt.
Finanzielle Entwicklung und Performance
Die Varta Finanzen zeigen in den letzten Jahren eine herausfordernde Entwicklung. Der Batteriekonzern verzeichnete 2022 einen dramatischen Gewinneinbruch. Der Varta Umsatz belief sich auf 806,9 Millionen Euro, doch das Unternehmen musste einen Verlust von 221 Millionen Euro hinnehmen.
Umsatzentwicklung 2022-2024
Die Umsatzentwicklung von Varta zeigt eine Abwärtstendenz. Von einem Höchststand von zwei Milliarden Euro ist der Varta Umsatz auf unter eine Milliarde Euro gefallen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Produktionskapazität wider. Obwohl Varta 400 Millionen Batteriezellen produzieren kann, werden aktuell nur 60 Millionen verkauft.
Gewinn- und Verlustsituation
Der Varta Gewinn hat sich in einen erheblichen Verlust verwandelt. Nach einem Gewinn von 109 Millionen Euro im Vorjahr, verzeichnete Varta 2022 einen Verlust von 221 Millionen Euro. Für 2023 wird ein Nettoverlust von 101 Millionen Euro erwartet. Diese Zahlen verdeutlichen die finanziellen Herausforderungen des Unternehmens.
EBITDA-Entwicklung
Das bereinigte EBITDA für 2023 wird zwischen 40 und 60 Millionen Euro prognostiziert. Diese Zahl zeigt, dass Varta trotz der aktuellen Schwierigkeiten noch operativen Gewinn erwirtschaftet. Um die finanzielle Lage zu verbessern, plant Varta Restrukturierungsmaßnahmen, die etwa zehn Prozent der Belegschaft betreffen werden.
Standorte und Produktionskapazitäten
Varta AG verfügt über ein breites Netzwerk von Produktionsstandorten in Europa und Asien. Die Varta Produktionsstandorte sind strategisch günstig gelegen, um die globale Nachfrage nach Batterielösungen zu bedienen.
Nationale Produktionsstandorte
In Deutschland betreibt Varta Fertigungsstätten in Ellwangen, Nördlingen und Dischingen. Diese Standorte sind das Herzstück der Produktion und Forschung. In Nördlingen entsteht ein neues Produktionsgebäude mit 15.000 Quadratmetern Fläche auf zwei Etagen. Hier wird die Produktionskapazität für Lithium-Ionen-Batterien auf 200 Millionen Zellen jährlich erweitert.
Internationale Fertigungsstätten
Varta betreibt auch Produktionsstätten in Brașov, Rumänien, und Batam, Indonesien. Diese internationalen Standorte ergänzen die deutschen Werke und stärken Vartas globale Präsenz. Insgesamt beschäftigt der Konzern rund 4.200 Mitarbeiter an fünf Produktionsstandorten weltweit.
Die Erweiterung der Produktionskapazitäten erfordert Investitionen von etwa 125 Millionen Euro. Dadurch entstehen 600 neue Arbeitsplätze in Deutschland. Varta reagiert damit auf das jährliche Marktwachstum von etwa 30 Prozent bei Lithium-Ionen-Batterien.
Restrukturierungsmaßnahmen 2024
Varta steht vor großen Herausforderungen. Die Varta Restrukturierung zielt darauf ab, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Mit 4700 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 550 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des Vorjahres kämpft Varta um seine Zukunft.
Die Varta Sanierung umfasst mehrere Schritte:
- Reduzierung des Grundkapitals auf null Euro
- Anschließende Kapitalerhöhung
- Ausschluss bestehender Aktionäre
- Verhandlungen mit dem Betriebsrat über Personalmaßnahmen
Der Aktienkurs von Varta fiel stark. Am Freitag lag er bei 28,96 Euro, der Mindestpreis beträgt 12,37 Euro. In Nördlingen sind 500 Beschäftigte in Kurzarbeit. Die geplante Fabrik für Batteriezellen wurde gestoppt.
Die Varta Restrukturierung konzentriert sich auf Mikrobatterien, Knopfzellen und Haushaltsbatterien. Ziel ist es, Schulden zu reduzieren und die Firma zu stabilisieren. Der Prozess nach dem StaRUG erfordert die Zustimmung von 75% der Gläubiger.
Strategische Partnerschaften
Varta setzt auf starke Varta Partnerschaften, um seine Marktposition zu festigen. Die Kooperationen zielen darauf ab, innovative Technologien zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen.
Kooperation mit Porsche AG
Eine besonders wichtige Varta Kooperation besteht mit der Porsche AG. Der Sportwagenhersteller plant die Übernahme von etwa 70 Prozent der Anteile an der Varta-Tochterfirma V4Drive Battery. Diese strategische Partnerschaft bringt Varta eine Kapitalzufuhr von 30 Millionen Euro, was die finanzielle Stabilität des Unternehmens stärkt.
Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Entwicklung von Hochleistungsbatterien für Elektrofahrzeuge. Die V4Drive-Batterien von Varta können in nur sechs Minuten vollständig aufgeladen werden – eine Technologie, die perfekt zu Porsches Elektrifizierungsstrategie passt.
Weitere wichtige Geschäftspartner
Neben Porsche pflegt Varta weitere bedeutende Varta Partnerschaften. Eine davon ist die Kooperation mit Continental Engineering Services. Gemeinsam arbeiten sie an der Entwicklung neuer Technologien für die Elektromobilität, mit besonderem Fokus auf E-Zweiräder.
Diese Varta Kooperationen unterstützen das Unternehmen dabei, seine Position im wachsenden Markt für Energiespeicherlösungen zu stärken. Mit der Einführung des neuen Speichersystems „Varta.wall“ im kommenden Jahr zeigt Varta, dass es weiterhin auf Innovation und strategische Partnerschaften setzt.
Börsennotierung und Aktienentwicklung
Die Varta Aktie erlebte in den letzten Jahren eine turbulente Entwicklung an der Varta Börse. Nach dem Börsengang 2017 zu 17,50 Euro pro Aktie erreichte der Kurs Anfang 2021 einen Höchststand von 181,30 Euro. Diese beeindruckende Rallye wurde durch hohe Investitionen in Lithium-Ionen-Batterien angetrieben.
Doch die Euphorie war nicht von Dauer. Die Varta Aktie verlor stark an Wert und fiel um etwa 70% auf rund drei Euro. Gründe dafür waren Schwierigkeiten bei der Nachfrage nach Batterien für kabellose Kopfhörer und der Verlust eines wichtigen Kunden an die Konkurrenz.
Die finanzielle Lage von Varta verschlechterte sich zusehends. Mit Schulden von fast einer halben Milliarde Euro sah sich das Unternehmen gezwungen, eine Restrukturierung einzuleiten. Der Plan sieht eine teilweise Schuldenstreichung durch die Gläubiger vor, gekoppelt an eine Kapitalherabsetzung auf null.
Im Zuge der Restrukturierung werden die bisherigen Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt. Porsche und MT InvestCo, die Firma des Großaktionärs Michael Tojner, investieren jeweils 30 Millionen Euro und übernehmen die Kontrolle. Nach Abschluss der Kapitalmaßnahmen werden beide je 32 Prozent an Varta halten.
Für die Aktionäre bedeutet dies herbe Verluste. Der Kurs fiel nach Bekanntgabe der Restrukturierung auf ein Rekordtief von 0,76 Euro und pendelte sich später bei etwa 1,80 Euro ein – ein Minus von rund 50 Prozent gegenüber dem Ausgabekurs beim Börsengang.
Management und Führungsstruktur
Die Varta AG verfügt über eine klare Führungsstruktur mit einem erfahrenen Vorstand und Aufsichtsrat. Diese Gremien steuern das Unternehmen durch die aktuellen Herausforderungen am Batteriemarkt.
Vorstandsmitglieder
Der Varta Vorstand besteht aus vier Mitgliedern mit unterschiedlichen Verantwortungsbereichen:
- Markus Hackstein als Vorstandsvorsitzender (CEO)
- Rainer Hald in der Position des technischen Vorstands (CTO)
- Marc Hundsdorf als Finanzvorstand (CFO)
- Michael Giesswein als Restrukturierungsvorstand (CRO)
Aufsichtsrat
Der Varta Aufsichtsrat wird von Michael Tojner geleitet. Ein bekanntes Mitglied ist Sven Quandt, Sohn des früheren BMW-Großaktionärs Herbert Quandt. Sven Quandt bringt langjährige Erfahrung ein, da er bereits von 1979 bis 2000 im Aufsichtsrat der Varta AG saß. Sein Fachwissen aus der Automobilbranche und dem Motorsport ergänzt die Kompetenzen des Gremiums.
Die enge Verzahnung von Vorstand und Aufsichtsrat sichert eine effektive Unternehmensführung. Gemeinsam arbeiten sie an der Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen und der strategischen Neuausrichtung von Varta im Jahr 2024.
Produktportfolio und Marktposition
Varta Produkte umfassen ein breites Spektrum an Energielösungen. Das Unternehmen produziert Haushaltsbatterien, Mikrobatterien und Energiespeichersysteme. 2022 erlangte Varta die Marktführerschaft für Haushaltsbatterien in Europa.
Die Varta Marktposition stärkt sich durch innovative Entwicklungen. Ein Schwerpunkt liegt auf Lösungen für die Elektromobilität. Besonders hervorzuheben sind Hochleistungsbatterien für E-Zweiräder. Diese Produkte zeigen Vartas Engagement im wachsenden Markt der nachhaltigen Mobilität.
Varta setzt auf Diversifikation und technologischen Fortschritt. Das Unternehmen investiert in Forschung und Entwicklung, um seine Marktposition zu festigen. Durch die Kombination von bewährten Produkten und zukunftsweisenden Innovationen strebt Varta an, seine Stellung im globalen Batteriemarkt weiter auszubauen.
Zukunftsaussichten und Strategien
Die Varta Zukunft steht vor großen Herausforderungen. Nach einer schwierigen Phase mit Umsatzrückgängen und Verlusten setzt das Unternehmen auf eine neue Strategie. Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen stehen im Fokus, um die finanzielle Lage zu verbessern.
Wachstumspläne
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten plant Varta ein moderates Wachstum. Für 2024 wird ein Umsatz von 828 Millionen Euro prognostiziert, für 2025 sogar 890 Millionen Euro. Die Varta Strategie zielt darauf ab, die Marktposition in Schlüsselbereichen zu stärken.
Investitionsschwerpunkte
Varta setzt auf zukunftsweisende Technologien:
- Entwicklung innovativer Lösungen für Elektromobilität
- Fortschritte im Bereich Energiespeicherung
- Ausbau der Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien
Diese Investitionen sollen Varta langfristig als wichtigen Player im Batteriemarkt positionieren.
Die Börse reagiert bisher zurückhaltend auf die Varta Strategie. Der Aktienkurs hat seit dem Rekordhoch fast 80 Prozent an Wert verloren. Analysten erwarten weitere Herausforderungen, bevor sich die Situation nachhaltig verbessert. Die Zukunft von Varta hängt maßgeblich vom Erfolg der Restrukturierung und der Marktakzeptanz neuer Produkte ab.
Aktuelle Herausforderungen
Varta steht vor großen Varta Herausforderungen im Jahr 2024. Das Unternehmen kämpft mit schwierigen Varta Marktbedingungen und einem intensiven Wettbewerb im Batteriemarkt. Die finanzielle Lage ist angespannt, was zu einschneidenden Maßnahmen führte.
Marktsituation
Die Varta Marktbedingungen haben sich verschlechtert. Der prognostizierte Umsatz für 2024 liegt bei 820 bis 870 Millionen Euro, deutlich unter den früheren Erwartungen von mindestens 900 Millionen Euro. Um die Kosten zu senken, kündigte Varta den Abbau von etwa 800 Stellen weltweit an, davon 390 in Deutschland.
Konkurrenzdruck
Der Wettbewerbsdruck im Batteriemarkt ist enorm. Varta musste eine radikale Sanierung nach dem StaRUG-Restrukturierungsgesetz durchführen. Ein Schuldenschnitt von 485 Millionen auf 200 Millionen Euro war Teil des Sanierungskonzepts. Zur Stärkung der Finanzen investieren Michael Tojner und Porsche frisches Kapital in Höhe von 60 Millionen Euro.
Trotz der Varta Herausforderungen plant das Unternehmen Wachstum im Bereich Batteriespeicher und Knopfzellen. Die Restrukturierung soll die finanzielle Stabilität wiederherstellen und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Ein möglicher Einstieg eines dritten Gesellschafters neben Tojner und Porsche wird in Erwägung gezogen, um die Position am Markt weiter zu festigen.
Dividendenpolitik und Aktionärsrendite
Die Varta Dividende steht derzeit vor großen Herausforderungen. Aufgrund der aktuellen finanziellen Lage und prognostizierter Verluste bis 2025 ist eine Ausschüttung in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. Das Unternehmen fokussiert sich stattdessen auf finanzielle Stabilisierung und Restrukturierungsmaßnahmen.
Die Varta Aktionärsrendite leidet unter dieser Entwicklung. Während andere Unternehmen wie Schindler Holding AG ihre Dividendenpolitik für 2025 anpassen und Steigerungen planen, sieht die Situation bei Varta anders aus. Die fehlende Dividende und die angespannte Finanzlage belasten die Gesamtrendite für Aktionäre.
Zum Vergleich: Schindler plant eine Dividende von 5 Franken je Aktie für 2024, was einer Erhöhung um 25% entspricht. Varta hingegen kann aktuell keine vergleichbaren Aussichten bieten. Die Priorität liegt klar auf der Sanierung des Unternehmens und der Rückkehr in die Gewinnzone.
Für Anleger bedeutet dies, dass die Varta Aktie derzeit primär als Wachstumswert zu betrachten ist. Dividendenorientierte Investoren müssen sich vorerst gedulden, bis sich die finanzielle Situation des Unternehmens nachhaltig verbessert hat.
Internationale Präsenz
Varta international zeigt sich als globaler Akteur in der Batteriebranche. Mit einer Geschichte von über 100 Jahren hat sich das Unternehmen zu einem führenden Anbieter entwickelt. Die Marke ist bekannt für ihre innovativen Lösungen und hohe Qualität in Forschung, Produktion und Vertrieb.
Globale Märkte
Der Varta Export erstreckt sich über verschiedene Kontinente. Das Unternehmen bedient Kunden in Europa, Asien und Amerika. Besonders stark ist Varta in Europa vertreten, wo ein Großteil des Umsatzes generiert wird. In Asien und dem Nahen Osten baut Varta seine Präsenz stetig aus.
Exportanteile
Die genauen Exportanteile von Varta sind nicht öffentlich bekannt. Die internationale Ausrichtung spielt aber eine zentrale Rolle in der Unternehmensstrategie. Varta setzt auf technologische Führerschaft und Stärke im globalen Markt. Das Unternehmen produziert an Standorten in Deutschland, Rumänien und Indonesien. Diese Verteilung ermöglicht es Varta, flexibel auf unterschiedliche Marktanforderungen zu reagieren.
Varta legt Wert darauf, als „The Battery Experts“ wahrgenommen zu werden. Dieses Image unterstützt den Varta Export in verschiedenen Ländern. Die Marke steht für Kompetenz und Zuverlässigkeit im Batteriesektor. Mit diesem Ansatz strebt Varta an, seine Position auf dem Weltmarkt weiter zu stärken und auszubauen.
Fazit
Die Varta AG steht 2024 vor großen Herausforderungen. Die Varta Restrukturierung ist in vollem Gange, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Nach einem Umsatzrückgang von 5,2% auf 376,8 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022 und einem EBITDA-Einbruch um fast 40% auf 68,9 Millionen Euro, sind die Varta Zukunftsaussichten ungewiss.
Die Eigentümerstruktur hat sich verändert. Strategische Partner wie die Porsche AG könnten neue Chancen eröffnen. Der Fokus liegt auf finanzieller Stabilisierung und Effizienzsteigerung. Varta setzt auf Innovationen im Bereich Elektromobilität und Energiespeicherung, wie den neuen Varta Pulse Batteriespeicher.
An der Börse erlebte die Varta-Aktie turbulente Zeiten mit einem Kurseinbruch von über 50% innerhalb eines Monats. Die Zukunft des Unternehmens hängt maßgeblich vom Erfolg der Restrukturierungsmaßnahmen ab. Investoren warten gespannt auf weitere Finanzergebnisse, um die Fortschritte und Marktposition von Varta besser einschätzen zu können.