Überraschenderweise möchten durchschnittlich jeder zehnte Studienanfänger Lehrer werden. Doch welch finanzielle Herausforderungen bringt ein Lehramtsstudium mit sich? Diese Frage liegt auf der Hand, wenn man bedenkt, dass die Ausgaben Lehramtsstudium sehr unterschiedlich ausfallen können.
Ein Lehramtsstudium ist in Deutschland in der Regel in einen Bachelor- und einen Masterstudienabschnitt unterteilt, der fünf Jahre dauert. An staatlichen Hochschulen fällt meistens ein Semesterbeitrag zwischen 150 und 350 Euro alle sechs Monate an, der unter anderem das Semesterticket und den Beitrag für den Studierendenausschuss abdeckt.
Doch dabei bleiben die Lehramtsstudium Kosten nicht stehen. Neben den Studiengebühren müssen Studierende auch Ausgaben für Unterkunft, Verpflegung, Heimreisen und Lehrmaterialien bewältigen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, sich frühzeitig mit den finanziellen Aspekten eines Lehramtsstudiums auseinanderzusetzen, um eine belastbare Budgetplanung zu ermöglichen.
Einführung in das Lehramtsstudium
Ein Lehramtsstudium in Deutschland ist stark strukturiert und umfasst verschiedene Hochschulen sowie umfassende praktische Phasen. Der typische Studienverlauf beginnt mit einem Bachelorabschluss, der für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen (HRSGe) zwei Fächer mit je 60 Leistungspunkten und zudem 60 Leistungspunkte in Bildungswissenschaften einfordert. Für das Lehramt an Grundschulen (G) erfordert der Kombi-Bachelor ein Schwerpunktfach mit 60 Leistungspunkten und zwei zusätzliche Bereiche mit je 40 Leistungspunkten, ergänzt durch Bildungswissenschaften mit 40 Leistungspunkten.
Im Master of Education für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (GymGe) müssen Studierende für ein Fach 20 Leistungspunkte und für ein weiteres Fach 40 Leistungspunkte erwerben. Zusätzlich kommen 14 Leistungspunkte in Bildungswissenschaften, sechs Leistungspunkte für Deutsch als Zweitsprache, 25 Leistungspunkte für das Praxissemester und 15 Leistungspunkte für die Masterarbeit dazu.
Die Regelstudienzeit für ein Lehramtsstudium beträgt mindestens zehn Semester. Ein Lehramtsstudium Finanzierung kann eine Herausforderung sein, wobei die Kosten pro Semester Lehramtsstudium variieren. Nach der Beendigung des Studiums beinhaltet die Ausbildung ein bis zu 24 Monate dauerndes Referendariat, um die vollständige Lehrbefähigung zu erhalten.
Für den Masterabschluss im Lehramt an HRSGe sind 30 bzw. 20 Leistungspunkte in einem Fach und 20 Leistungspunkte in einem weiteren Fach erforderlich. Zusätzlich müssen 24 bzw. 34 für Bildungswissenschaften, 6 für Deutsch als Zweitsprache, 25 für das Praxissemester und 15 Punkte für die Masterarbeit erworben werden. Das Lehramt an Grundschulen erfordert für den Masterabschluss 20 Leistungspunkte für ein Schwerpunktfach, sowie 15 Leistungspunkte für zwei weitere Fächer oder Lernbereiche. Außerdem müssen sechs Punkte in Deutsch als Zweitsprache, 24 in Bildungswissenschaften und 25 Punkte im Praxissemester abgeschlossen werden. Eine umfassende praxisorientierte Ausbildung, wichtig für die Lehrbefähigung, wird durch verschiedene Praxisphasen zusätzlich unterstützt.
Was kostet ein Lehramtsstudium?
Ein Lehramtsstudium in Deutschland bringt verschiedene Kosten mit sich, die sich in mehrere Kategorien einteilen lassen. Zunächst fallen die Semesterbeiträge an, die je nach Hochschule und Bundesland zwischen 150 und 350 Euro pro Semester liegen. Dies bedeutet bei einer Regelstudienzeit von mindestens 10 Semestern (6 Semester Bachelor und 4 Semester Master) bereits Kosten zwischen 1500 und 3500 Euro.
Neben den reinen Semesterbeiträgen müssen Lehramtsstudierende auch die Lebenshaltungskosten tragen. Diese umfassen Miete, Lebensmittel und Fahrtkosten, insbesondere wenn der Studienort nicht der Heimatort ist. Monatliche Gesamtkosten belaufen sich in der Regel auf etwa 800 Euro, wovon alleine etwa 300 Euro auf Mietzahlungen entfallen. Dies macht ein ansehnliches Budget erforderlich, wenn man alle Ausgaben summiert.
Auch indirekte Kosten sind nicht zu vernachlässigen. Studienrelevante Materialien wie Bücher, Lehrmittel und andere Hilfsmittel schlagen ebenfalls zu Buche. Weiterhin sind ein dreiwöchiges Orientierungspraktikum und ein 12-wöchiges Schulpraktikum vorgeschrieben, für welche möglicherweise zusätzliche Kosten für Unterkunft und Verpflegung anfallen.
Da in deutschen Bundesländern keine allgemeinen Studiengebühren erhoben werden (Stand: November 2021), bleibt der Kostenpunkt Semesterbeiträge eine der Hauptausgaben, die durch verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten gedeckt werden können. Bei der Planung der Finanzierung für das Lehramtsstudium sind diese Faktoren zu berücksichtigen, um einem finanziellen Engpass vorzubeugen.
Kategorie | Kosten |
---|---|
Semesterbeiträge | 150 – 350 Euro pro Semester |
Monatliche Lebenshaltungskosten | 800 Euro |
Miete | 300 Euro monatlich |
Lehrmaterialien | Variable Kosten |
Praktika | Zusätzliche Unterkunft und Verpflegungskosten |
Finanzierungsmöglichkeiten für das Lehramtsstudium
Es gibt zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten für das Lehramtsstudium. Der monatliche Höchstsatz für BAföG liegt aktuell bei 853 Euro, und statistisch gesehen sind mehr als 50% der Studierenden berechtigt, BAföG zu beziehen. Allerdings nutzen weniger als 33% von ihnen diese Möglichkeit. Neben BAföG gibt es Studienkredite der KfW, die eine monatliche Auszahlung zwischen 100 und 650 Euro bieten, bei einem effektiven Jahreszins von knapp 4%. Die Rückzahlung kann über 25 Jahre gestreckt werden.
Stipendien werden von verschiedenen Institutionen wie Hochschulen, Unternehmen und Stiftungen vergeben und können zwischen 100 und 1.000 Euro pro Monat betragen. Daneben gibt es spezielle Förderprogramme der Bundesländer und Hochschulen, die zusätzliche Unterstützung, etwa für ein Auslandssemester, bieten.
Ein weiteres wichtiges Element, um das Lehramtsstudium zu finanzieren, sind Nebenjobs. Über 30% der Studierenden arbeiten während des Studiums, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken, sei es in Minijobs oder als Tutoren. Diese Tätigkeiten sind häufig flexibel und lassen sich gut mit dem Studium vereinbaren.
Finanzierungsquelle | Monatliche Unterstützung | Zinsrate |
---|---|---|
BAföG | bis zu 861 Euro | keine |
KfW-Studienkredit | 100 – 650 Euro | ca. 4% |
Stipendien | 100 – 1.000 Euro | keine |
Nebenjobs | variabel | keine |
Wichtig ist es, rechtzeitig die verschiedenen Angebote zu prüfen und die Bewerbungsfristen der einzelnen Finanzierungsprogramme zu beachten. So kann jeder Studierende die beste Möglichkeit finden, sein Lehramtsstudium zu finanzieren.
Studiengebühren Lehramt: Staatliche vs. private Hochschulen
In Deutschland erheben staatliche Hochschulen für das Lehramtsstudium in der Regel keine Studiengebühren. Lediglich nominale Beiträge wie Semesterbeiträge, die Verwaltungskosten und das Semesterticket fallen an, welche zwischen 170 € und 430 € pro Semester variieren können. Der Verwaltungskostenbeitrag liegt zwischen 0 € und 80 €, und Kosten des Studierendenwerks betragen etwa 50 € bis 100 €.
Im Gegensatz dazu können private Hochschulen erhebliche Lehramtsstudium Gebühren erheben. Diese können monatlich mindestens 400 € betragen, wobei im MBA-Bereich sogar bis zu 1.000 € oder mehr pro Monat möglich sind. Dies zeigt deutlich, dass die Studiengebühren Lehramt an privaten Hochschulen deutlich höher sind als an staatlichen Institutionen.
Typ der Hochschule | Monatliche Kosten | Weitere Gebühren |
---|---|---|
Staatliche Hochschulen | ca. 783 € | Semesterbeiträge, Verwaltungskosten, Studierendenwerksbeiträge |
Private Hochschulen | mind. 400 € | 1.000 € oder mehr im MBA-Bereich |
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Wahl zwischen staatlichen und privaten Hochschulen sind die Mietkosten. In beliebten Universitätsstädten wie München können Mietkosten für ein WG-Zimmer bis zu 760 € betragen. In günstigeren Städten wie Chemnitz liegen die Mietkosten für ein WG-Zimmer dagegen bei etwa 288 €.
Somit spielt die Entscheidung zwischen staatlicher und privater Hochschule nicht nur bei den spezifischen Lehramtsstudium Gebühren eine Rolle, sondern beeinflusst auch den gesamten Lebensunterhalt während des Studiums.
Wie viel kostet ein Lehramtsstudium insgesamt?
Die Gesamtkosten Lehramtsstudium setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Zunächst fallen die regulären Semesterbeiträge an, die von Hochschule zu Hochschule variieren können. Zusätzlich müssen Studierende für Unterkunft, Nahrung, Lehrmittel und eventuelle Zusatzkurse aufkommen. Diese Faktoren können die Gesamtkosten Lehramtsstudium erheblich beeinflussen.
Um eine detaillierte Übersicht zu den zu erwartenden Ausgaben zu geben, haben wir eine beispielhafte Zusammensetzung der Kosten in einer Tabelle zusammengefasst:
Kostenpunkt | Durchschnittliche Kosten pro Monat | Gesamtkosten für 6 Semester (3 Jahre) |
---|---|---|
Semesterbeiträge | 250€ | 1.500€ |
Unterkunft | 400€ | 14.400€ |
Nahrung | 200€ | 7.200€ |
Lehrmittel | 50€ | 1.800€ |
Zusatzkurse und Materialien | 50€ | 1.800€ |
Gesamtkosten | 26.700€ |
Je nachdem, in welchem Bundesland und an welcher Hochschule man studiert, können die Kosten variieren. Eine umfassende und realistische Budgetplanung Lehramtsstudium ist unerlässlich, um finanzielle Engpässe zu vermeiden. Hierzu zählt auch eine sorgfältige Prüfung von Fördermöglichkeiten wie BAföG oder Stipendien, um das Lehramtsstudium Budget optimal zu gestalten.
Strategien zur Budgetplanung für Lehramtsstudierende
Eine effektive Budgetplanung kann den finanziellen Druck während des Lehramtsstudiums erheblich mindern. Um das Lehramtsstudium Budget planen zu können, sollte eine umfassende Liste aller erwarteten Einnahmen und Ausgaben erstellt werden. Hierbei ist es wichtig, regelmäßige Kosten wie Miete, Studiengebühren und Lehrmaterialien zu berücksichtigen.
Das Aufstellen eines Notfallfonds ist eine der effektivsten Strategien Budget Lehramtsstudium. Unvorhergesehene Ausgaben können jederzeit auftreten, und ein solcher Fonds bietet finanzielle Sicherheit, sodass Studierende unvorhergesehene Kosten ohne großen Stress bewältigen können.
Regelmäßige Überprüfungen der Ausgaben sind ebenfalls unerlässlich. Durch diese Überprüfungen können Einsparpotenziale erkannt werden, was wiederum zur Optimierung der finanziellen Planung beiträgt. Lehramtsstudierende sollten auch nach Möglichkeiten suchen, ihre Einnahmen zu erhöhen, zum Beispiel durch Nebenjobs oder Stipendien.
Bei der Universität Bielefeld beträgt die Anzahl der Lehramtsstudierenden etwa 4.700, was etwa 20% der Gesamtstudierendenzahl ausmacht. Diese Studierenden können besonders von diesen Strategien profitieren, um ihre Budgetplanung effizient zu gestalten.
Die Berufsfeldbezogene Praxisstudie (BPSt) erfordert einen erheblichen Arbeitsaufwand von 120 Stunden. Eine Budgetplanung, die auch den zeitlichen Aufwand und die damit verbundenen Kosten berücksichtigt, ist daher unerlässlich. Ein rechtzeitiges und gut durchdachtes Lehramtsstudium Budget planen kann helfen, finanzielle Engpässe zu vermeiden und das Studium erfolgreich abzuschließen.
Das Referendariat: Kosten nach dem Studium
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Lehramtsstudiums beginnt das Referendariat, eine entscheidende Praxisphase, die zukünftige Lehrer auf ihre beruflichen Herausforderungen vorbereitet. Trotz eines kleinen Gehalts, das sich zwischen 1.560 und 1.750 Euro brutto bewegt, kommen auf Referendare zusätzliche Nachstudien Kosten Lehramt zu. Zu den häufigsten Ausgaben zählen Fahrtkosten, Materialkosten für den Unterricht und möglicherweise Umzugskosten, falls man weit vom Einsatzort entfernt wohnt.
Während des Referendariats gilt es, die finanziellen Belastungen im Auge zu behalten, da das Gehalt meist geringer ist als das endgültige Einkommen als voll ausgebildete Lehrkraft. Zudem ist der Verdienst während des Referendariats in der Regel nicht ausreichend, um die gesamten Lebenshaltungskosten, wie Miete und Nebenkosten, zu decken. Das macht eine sorgfältige Budgetplanung und mögliche finanzielle Unterstützung durch BAföG oder Nebenjobs unverzichtbar.
Die Herausforderung liegt nicht nur in der Finanzierung, sondern auch in der Balance zwischen Beruf und Privatleben. Da das Referendariat eine intensive Lern- und Arbeitsphase ist, in der praktische Fertigkeiten direkt im Schulalltag angewendet werden, ist es wichtig, auch psychische und physische Belastungen zu berücksichtigen. Gute Vorbereitung und eine strukturelle Finanzplanung können helfen, diese Phase erfolgreich zu meistern und die Grundlage für eine erfüllende Lehrerkarriere zu legen.