Die Deutschen sind ein wanderfreudiges Völkchen – und zwar nicht nur im Sinne eines kurzen Tapetenwechsels. Auch die Wohnung wechseln viele von ihnen in regelmäßigen Abständen. Jährlich ziehen im Schnitt acht Millionen Menschen um, also knapp jeder zehnte Bundesbürger.
Was viele von ihnen jedoch unterschätzen: Ein Umzug kann ganz schön teuer werden. Umzugskartons kaufen, Möbelpacker engagieren und eine Halteverbotszone vor der Haustür anmelden – all das kostet Geld. Abhängig von der Haushaltsgröße und der Entfernung zur neuen Bleibe müssen Sie mindestens ein paar hundert Euro einplanen.
Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, um beim Umziehen bares Geld zu sparen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, einen geplanten Umzug schnell und günstig über die Bühne zu bringen:
1. Wer ausmistet, spart Platz und Geld
10.000 Dinge – so viel Besitz häuft ein durchschnittlicher Haushalt in Europa an. Einige Studien gehen davon aus, dass die Deutschen im Schnitt sogar mehr als 12.000 Gegenstände ihr Eigen nennen. Bei einem Umzug müssen all diese Sachen sicher verpackt, verstaut und ins neue Heim transportiert werden.
Das kostet nicht nur Zeit und Nerven. Auch jede Menge Verpackungsmaterial wird benötigt, um Kleidung, Bücher, Hausrat und Co. ordentlich und bruchsicher einzupacken. Dabei sind einige der Habseligkeiten längst veraltet, kaputt oder auf andere Weise unbrauchbar.
Statt also sämtliche Besitztümer mit in die neue Wohnung zu nehmen, sollten Sie Ihr altes Zuhause vor dem Umzug gründlich ausmisten. Dadurch reduzieren Sie Ihren Besitz und gleichzeitig den Platz, den dieser im Umzugskarton, im Umzugswagen und später im trauten Heim beansprucht.
Diese Tipps vermeiden Frust beim Ausmisten
Beim Anblick voller Schränke und Regale wird der Gedanke an eine große Ausmistaktion zu einer Art Horrorvision. Schließlich kostet es viel Zeit, jeden einzelnen Gegenstand in Augenschein zu nehmen und auf seinen Nutzen zu prüfen.
Möchten Sie sich direkt vor dem Umzug Stress und Zeitdruck ersparen, beginnen Sie mit dem Ausmisten bereits mehrere Wochen vor dem geplanten Umzugstag. Sinnvoll ist es, sich jeden Raum einzeln vorzunehmen, statt die ganze Wohnung an einem Tag sprichwörtlich auf den Kopf zu stellen.
Damit Sie schlussendlich genau wissen, welche Dinge Sie behalten, verschenken und entsorgen möchten, empfiehlt sich die Drei-Kisten-Methode. Wie ihr Name es bereits vermuten lässt, benötigen Sie dafür nicht mehr als drei Kartons oder Kisten:
- In die erste Kiste legen Sie alle Dinge, die Sie behalten wollen. Entweder, weil Sie sie im Alltag brauchen oder weil Sie Ihnen Freude bereiten.
- In die zweite Kiste kommen die Gegenstände, die zwar noch zu gebrauchen sind, die Sie jedoch nicht mehr nutzen. Statt sie wegzuwerfen, können Sie sie verschenken oder spenden. Ebenso können Sie ungenutzte Dinge auf einem Flohmarkt oder online verkaufen, um die Haushaltskasse ein wenig aufzubessern.
- In der dritten Kiste landen die Habseligkeiten, die verschlissen, kaputt oder veraltet sind. Einfach alles, was Sie weder behalten, noch jemand anderem geben möchten. Den Inhalt des Kartons können Sie im Anschluss entsorgen.
Nach diesem Prinzip arbeiten Sie sich von Zimmer zu Zimmer vor. Brauchen Sie dabei Unterstützung, können Sie sich Familienmitglieder oder gute Freunde mit ins Boot holen. Sie können Ihnen als moralische Stütze dabei helfen, liebgewonnene, aber inzwischen unbrauchbare Dinge aus der Hand zu geben.
2. Wer fragt, muss nicht unbedingt kaufen
Haben Sie Ihren Besitz gründlich unter die Lupe genommen und um Ungenutztes und Ungeliebtes erleichtert, bleibt meist noch genug übrig, was bei einem Umzug von A nach B transportiert werden muss.
Damit dabei nichts zu Bruch geht, sollten Sie ausreichend Verpackungsmaterialien besorgen. Neben genügend Umzugskartons gehören dazu natürlich Einpackpapier und Klebestreifen.
Zwar sind die einzelnen Verpackungsutensilien nicht teuer. Allerdings benötigen Sie davon meist eine Menge, sodass sich die Kosten summieren. Möchten Sie sich dieses Geld sparen, lohnt es sich, im Freundes- und Bekanntenkreis nach Verpackungsmaterial zu fragen.
Nicht selten bewahren Menschen mit ausreichend Platz in der Wohnung oder im Keller gebrauchte und noch nutzbare Umzugskartons auf. In einigen Haushalten sammeln sich zudem alte Zeitungen an, die sich gut als Stoß- und Kratzschutz eignen. Beispielsweise können Sie damit Ihr Geschirr umwickeln, bevor Sie es in einem Umzugskarton verstauen.
3. Wer frühzeitig plant, gewinnt helfende Hände
Abhängig von der Größe der eigenen Wohnung sammelt sich beim Zusammenpacken vor dem Umzug eine Vielzahl an vollgefüllten Umzugskartons an. Das gilt selbst dann, wenn Sie noch keine eigene Wohnung besitzen, sondern aus dem Elternhaus ausziehen. Laut dem Statistischen Bundesamt verlassen übrigens die meisten Deutschen mit rund 24 Jahren das Nest.
Müssen am Umzugstag viele Kisten, Kartons und Möbel vom alten ins neue Heim gebracht werden, gelingt das meist nicht allein. Unterstützung bietet ein professionelles Umzugsunternehmen. Allerdings reicht den engagierten Möbelpackern weder ein nettes Lächeln noch eine leckere Pizza als Bezahlung aus. Stattdessen können die Kosten schnell im dreistelligen Bereich liegen.
Sparpotenzial bieten dagegen Familie, Freunde und Bekannte, die sich freiwillig als Umzugshelfer melden. Damit Sie sich am Tag des Wohnungswechsels über genügend helfende Hände freuen können, sollten Sie frühzeitig in Ihrem Umfeld um Hilfe bitten. Klären Sie dabei genau ab, an welchem Tag der Umzug vonstatten gehen soll, damit sich Ihre Helfer diesen Zeitraum freihalten.
Zwar müssen Sie Freunde und Familienmitglieder nicht für ihre Unterstützung bezahlen. Ein kleines Dankeschön sollten die Helfer jedoch bekommen. Neben reichlich Verpflegung mit Erfrischungen und Snacks können Sie sich etwa mit einer Party zur Einweihung der neuen Wohnung erkenntlich zeigen.
4. Wer einen Transporter mietet, muss nicht mehrmals fahren
Müssen mehr als ein paar Umzugskisten von der alten in die neue Wohnung transportiert werden, reichen der Kofferraum und die Rückbank im eigenen Auto oft nicht aus.
Um alle Habseligkeiten von A nach B zu bringen, sind daher mehrere Fahrten notwendig. Abhängig von der Entfernung zwischen bisheriger und zukünftiger Bleibe kommen somit lange Fahrstrecken und hohe Benzinkosten auf Sie zu. Möchten Sie etwa von Düsseldorf nach Köln umziehen, müssen Sie allein für eine Strecke rund 40 Kilometer Fahrt einplanen.
Sinnvoller ist es, sich ein ausreichend großes Fahrzeug zu besorgen und das gesamte Umzugsgut mit einem Mal zu transportieren. So können Sie einen Transporter mieten in Düsseldorf und ihn in Köln wieder abgeben.
Möchten Sie bei der Miete eines Umzugstransporters Geld sparen, ist ein wenig zeitliche Flexibilität gefragt. Denn tendenziell steigen die Mietkosten an den Tagen in die Höhe, an denen die meisten Menschen umziehen. Besonders hoch sind sie also am Samstag, dem beliebtesten Umzugstag der Deutschen. Günstiger wird es, wenn Sie Ihren Umzug unterhalb der Woche – vorzugsweise zwischen Montag und Donnerstag – einplanen.
Mit diesen Tipps klappt die Wahl des Umzugswagens
Bevor Sie sich für Ihren Umzug einen Transporter mieten, sollten Sie feststellen, welche Fahrzeuggröße sich für Ihre Bedürfnisse überhaupt eignet. Schließlich kosten große Modelle in der Stunden- oder Tagesmiete etwas mehr als ihre kleineren Pendants.
Um die Wahl eines Autos zu erleichtern, messen Sie am besten Ihre Umzugskartons aus. So stellen Sie schnell fest, wie viel Platz Sie im Transporter benötigen, um alle Kisten gleichzeitig darin unterzubringen. Planen Sie ruhig noch eine Pufferzone ein, falls ein sperriges Möbelstück ein wenig mehr Raum benötigt.
Anschließend werfen Sie bei der Suche nach einem passenden Umzugswagen einen Blick auf die vom Anbieter angegebenen Laderaummaße und die maximale Nutzlast. So können Sie ein Fahrzeug wählen, in dem Sie Ihr Umzugsgut bequem und sicher unterbringen.
Darum kann sich eine Halteverbotszone lohnen
Ist die Parkplatzsituation vor Ihrer alten oder der neuen Wohnung schwierig, sollten Sie bereits zwei bis drei Wochen vor dem Umzugstag eine Halteverbotszone bei der zuständigen Behörde beantragen. Sie soll verhindern, dass andere Autos dort parken, wo Sie Ihren Umzugstransporter abstellen möchten.
Obwohl der Antrag eines Halteverbots ein zusätzlicher Kostenfaktor ist, lohnt er sich. Einerseits ersparen Sie sich und den Umzugshelfern lange Wege um die vor der Tür parkenden Fahrzeuge herum. Andererseits beschleunigen Sie das Ein- und Ausladen des Umzugswagens. Dieser Faktor ist besonders wichtig, wenn dessen Mietpreis pro Stunde berechnet wird.
Übrigens kann es sinnvoll sein, einen Aufstellservice mit der Errichtung der Halteverbotszone zu beauftragen. Die Kosten sowie der Zeitaufwand sind bei dieser Variante deutlich geringer, als wenn Sie das Halteverbot in Eigenregie bestellen.